Rückblick auf die Geschichte des Schützenvereins Mühlenkamp
Der Name der Nachbarschaft Mühlenkamp geht zurück auf die Grundstücke des Fürstbischofs in der Nähe seiner Wassermühle an der Schlinge. Die Mühle wird urkundlich erstmals bereits 1255 erwähnt, dürfte jedoch sehr viel weiter in die Geschichte zurückgehen. Vermutlich entstand sie zusammen oder kurz nach dem fürstbischöflichen Haupthof Schulze Pröbsting, dessen Gräfte sie ebenso speiste wie den Stadtgraben des späteren Wigbolds. Im Laufe des Mittelalters verdichtete sich die Bebauung um die Pfarrkirche St. Vitus, indem vom Schulzenhof Pröbsting Baugrundstücke gegen einen Erbpachtzins vergeben wurden. In ähnlicher Weise wie um das Dorf ermöglichte der Schulze des Hofes Pröbsting spätestens im 16. Jahrhundert auch südlich der Schlinge die ersten Neusiedlungen. In einem Hofverzeichnis von 1573 werden die ersten drei Bewohner mit Lauwes, N., Rotger, N. und Johan Wevers „uf den Mollekamp“ genannt.
Fahne des Schützenvereins Mühlenkamp
Obwohl wenige Jahre später das Dorf Südlohn befestigt wurde und größeren Schutz versprach, blieben die Mühlenkämper vor den Toren des Wigboldes wohnen. Die Ansiedlung wuchs sogar kontinuierlich: 1731 lassen sich 10 Wohnhäuser nachweisen, 1826 sind es bereits über 25, darunter einige Doppelhäuser. Durch ein dichtes Wegenetz waren die Bewohner dieses Hooks, der bereits den Charakter eines Dorfes hatte, miteinander verbunden. Über das Nachbarschaftsbrauchtum entwickelte sich ein enges Zusammengehörigkeitsgefühl, das schließlich auch die Idee eines eigenen Schützenfestes entstehen ließ.
Königsplaketten Mühlenkamp 1890 (2 Stück), 1913, 1936
Schriftlich belegt ist das erste Schützenfest erst aus dem Jahre 1890. Die Plakette an der Königskette verzeichnet als Königspaar Josef Schmittmann und Elisabeth Rexing.
Im Jahr 1913 hatte zunächst der Bürgerschützenverein geplant, sein Schützenfest zu feiern. Da aber das letzte Mühlenkämper Schützenfest bereits 23 Jahre zurücklag, traten die Bürgerschützen zurück. Auch hierzu wurde der Amtmann B
ohnenkamp von Oberst Schmittmann eingeladen, um beim Vogelschießen den ersten Schuss abzugeben. König des Schützenvereins Mühlenkamp wurde Theodor Funke. Zur Königin erkor er sich Anna Terbrack (Frau Lüdiger).
Bis zum nächsten Schützenfest im Mühlenkamp sollten wieder 23 Jahre vergehen. Es fand im Jahr 1936 statt. Der König von 1913 Theodor Funke war im I. Weltkrieg gefallen. Seinen Platz übernahm stellvertretend Josef Brinkmann, der 2. Ehemann der Witwe Funke. Die Königswürde erlangte Bernhard Röttger und Königin war Regina Wigger.
Schützenfest Mühlenkamp 1936: Vorstand
Josef Telöken, Hermann Schmittmann, Josef Robers, Gerhard Wentholt, Bernhard Föcking, Heinrich Höing, Bernhard Emming
Schützenfest Mühlenkamp 1936: Thron vom Schützenfest 1913
vorne: Johanna Brinkmann, Königin Anna Terbrack (Frau Lüdiger), König Josef Brinkmann, A. Höing, hinten: Adjudant Gerhard Humberg, Adjudant Bernhard Wigger, Oberst Bernhard Röttger, Major Bernhard Robers
Schützenfest Mühlenkamp 1936: berittene Offiziere
Oberst Bernhard Röttger, Adjudant Gerhard Humberg, Major Bernhard Robers, Adjudant Bernhard Wigger
Schützenfest Mühlenkamp 1936: Fahnenoffiziere
August Hessling, August Rexing, Heinrich Demming