„Kranzniederlegung am Ehrenmal“ St.Vitus Schützenfest am 26.08.2017

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Der Abmarsch der Schützen erfolgte pünktlich um 18.00 Uhr aus dem Festzelt. Mit der musikalischen Unterstützung durch den Spielmannszug und der Musikkapelle Südlohn ging es zum Ausholen der Fahnen und des Präsidenten, erstmalig ausholen der Fahnen auf der Eschstraße und ausholen des Präsidenten auf der Rosenstraße.
Danach ging es dann zur Kranzniederlegung am Ehrenmal. Dort angekommen lies der Major die Kranzträger vortreten, die einen Blumenkranz zur Erinnerung an die Kriegsgefallenen am Ehrenmal niederlegten. Im Anschluss sang der Männerchor Südlohn.
Dann erfolgte die Rede zum Gedenken der Toten. In diesem Jahr vorgetragen von unserem Hauptmann Rainer Meßling. Danach traten die Straßenoffiziere vor zum Ausholen der Fackeln, im Anschluss daran spielten die Spielleute zum

„Großen Zapfenstreich“

auf. Auch die deutsche Nationalhymne wurde gespielt. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal zogen die Schützen, angeführt von den Spielleuten, in das Festzelt um unsere Jubelpaare und langjährigen Mitglieder gebührend zu ehren.

 

Die Rede am Ehrenmal:

Lassen sie mich anfangen mit den Worten von
Gerd Peter Bischoff von 1949

„Krieg ist der größte Ausdruck menschlicher
Sprachlosigkeit.“

Liebe Schützenbrüder,
liebe Gäste,

Der Beginn des ersten Weltkrieges, es sollten 4 furchtbare Jahre werden, die dieser Weltkrieg hervorrief. Erstmals setzte man Massenvernichtungswaffen wie Giftgas ein. Über 100 Jahre sind seitdem vergangen.
10 Millionen Todesopfer und 20 Millionen verwundete Soldaten, 7 Millionen zivile Opfer hat dieser Krieg gefordert.

Er wurde zu einem Nährboden eines noch weitaus
furchtbareren zweiten Weltkrieges. Er war der Nährboden für Faschismus und Nationalsozialismus. Leider ist dieses Gedankengut in noch vielen Köpfen verbohrter Politiker der rechten Szenen vorhanden.
Machtbestrebungen einzelner sind auch heute noch, 72 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges an der Tagesordnung.

Krieg war, ist und wird nie ein Mittel zur Lösung von
Konflikten zwischen Völkern, zwischen Menschen sein.
Krieg ist das Furchtbarste, das wir einer Zivilisation antun.

Wer hat sich nicht im ganzen letzten Jahr, bei dem Kriegsgeschehen in Syrien, oder jetzt wieder in dem Konflikt zwischen der USA und Nord Korea, gefragt, was geschieht, wenn jetzt jemand an den
Machthebeln eine falsche Reaktion zeigt?

Waren wir nicht in den letzten Jahren so selbstsicher und zufrieden, weil Kriege so weit weg waren (Afghanistan, Irak, Sudan)?
Leider müssen wir jetzt feststellen, wie labil Frieden sein
kann, wie Heute, durch Terror, Angst geschürt wird, in Frankreich, in Deutschland auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin, in Manschester auf einem Konzert auf dem selbst unsere Kinder nicht mehr sicher sind.
Und aktuell letzte Woche in Barcelona. Wo wir auch von hier aus unsere Anteilnahme an die Angehörigen der Opfer aussprechen.

Lassen sie uns eine Schweigeminute für die Opfer der grauenhaften Terror Anschläge einlegen !!!!! Danke…..

Wie sehr müssen wir alles tun um Frieden zu erhalten, wie sehr wir miteinander sprechen müssen und uns gegenseitig verstehen lernen müssen.

Es geht heute nicht mehr nur um Land, Grenzen oder
Hoheitsgebiete. Es geht um Existentielles, wie Rohstoffe, Nahrung und Trinkwasser, aber auch um verschiedene extreme Religionseinstellungen.

Machen wir uns nichts vor: auch heute noch würden viele ohne nachzudenken denen nachlaufen und sie auf Händen tragen, die ihnen alles Erdenkliche versprechen.

So lange jeder von uns nur seine
eigenen Vorteile sieht, wird Hurra gerufen.
Das ist bei einem mit durchtrainiertem nackten Oberkörper ins Bild gesetzten russischen Präsidenten.

Einem nach Macht strebenden, die Demokratie mit Füßen tretenden Ministerpräsidenten, der die EU Mitgliedschaft beantragt
oder einem Filmreif, daher schwebenden US-Präsidenten nicht anders, als es 1933 war.

Ich weiß, mit solchen Vergleichen sollte man vorsichtig sein, doch es sind die Köpfe, die Massen anziehen und sie beeinflussen können, sie auf ihre Seite ziehen
können.
Wo diese Politiker die Pressefreiheit einfach einschränken oder Manipulieren, Facebook oder Twitter oder das Internet einfach abschalten können.

Was machen da die paar kritischen Menschen, die dies alles sehr differenziert sehen, die sich Gedanken machen?

48 % Wahlbeteiligung bei der Wahl im Mai 2014 zum Europaparlament, und unsere Politiker erklären vor laufenden Kameras ihre persönlichen Erfolge.
52% aller Wahlberechtigten haben nicht gewählt. Sicherlich auch aus Desinteresse, Nichtwissen oder weil sie mit ihrer sozialen Lage sehr zufrieden sind.

Die meisten Nichtwähler aber sind die,

die sich in der heutigen Politik nicht mehr wiederfinden, sich missverstanden finden, oder einfach denken „ ich kann eh nichts ändern“

Daraus resultiert dieser Rechtsruck des Systems bei der Europawahl, das er nicht schwächer wird, ist zu sehen bei der Wahl in Österreich und Frankreich mit knapp 50 % Rechtswähler.

Wollen wir unsere Demokratie aufs Spiel setzen?
Wollen wir wieder den ewig Gestrigen den Weg bahnen?

Politiker, Bürgermeister, Abgeordnete, jeder einzelne Bürger unserer Gemeinde,.
Es ist an uns, eine schon gute Beteiligung bei der Landtagswahl in NRW mit 65%, bei der Bundestagswahl im September noch zu steigern.
Daher hier nochmal der Aufruf mit Ihrer Stimme im September bei der Bundestagswahl dem Rechtsdruck in Deutschland keine Chance zu geben

„Es darf nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen!“

Über nun 100 Jahre nach Beginn des ersten Weltkrieges stehen wir nun hier beim Schützenfest 2017.
Verantwortung für die Menschen tragen, für die
Mitmenschen, seine Nachbarn, den Anderen, den
Integrierten aus anderen Kulturen. Verständnis zeigen füreinander. Das muss unser Ziel sein!

„ So groß wie die Freiheit, die man genießt, ist die
Verantwortung, die man trägt“ (Ernst Reinhardt * 1932)

Lassen sie uns nun hier am Ehrenmal inne halten.
Lassen sie uns bitten, dass wir keinen Krieg mehr erleben müssen,

dass wir nicht für einen solchen Wahnsinn
unsere Kinder, Verwandten und Freunde opfern müssen!
Lassen sie uns gedenken der Millionen Kriegsopfer beider großer Weltkriege und der vielen Kriege und Krisen dieser Welt.

Lassen sie uns gedenken und für die Opfer beten des
armenischen Holocaust während des ersten Weltkrieges
und des jüdischen Holocaust während der Nazizeit.
Für die verfolgten, vergewaltigten und misshandelten Frauen und Kindern dieser Welt.

Lassen sie uns gedenken, derer, die wegen ihrer Religion verfolgt werden,

Lassen sie uns den Politiker Kraft geben, das sie ihren Weg für Demokratie, Einigkeit und Recht und Freiheit gehen.

Lassen Sie uns an die Menschen in Krisengebieten denken, damit Diplomatie und Gespräche die besseren Wege sind und nicht der Krieg.

„Wer den Frieden hütet, bewahrt einen teuren Schatz!“

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.